Was macht die Westminster Abbey so besonders – und warum solltest du sie besuchen?
Von königlichen Krönungen über Beisetzungen berühmter Persönlichkeiten bis hin zu königlichen Hochzeiten und nationalen Gedenkfeiern – die Abtei war und ist einer der repräsentativsten Orte der britischen Identität. Doch ihr Zauber liegt nicht nur in ihrer Architektur oder ihren offiziellen Funktionen: Es ist ihr tiefer Symbolgehalt und das menschliche Vermächtnis, das sie in ihren Mauern bewahrt. Möchtest du wissen, was die Westminster Abbey so besonders macht? Wir erzählen es dir.
Eine Geschichte, die über tausend Jahre zurückreicht
Die Geschichte der Abtei reicht bis ins 10. Jahrhundert zurück, als der heilige Dunstan hier ein Benediktinerkloster gründete. Später wollte Eduard der Bekenner die Abtei errichten, um dort seine letzte Ruhe zu finden. Doch das heutige Gebäude nahm erst im 13. Jahrhundert unter König Heinrich III. Gestalt an.
Ein bedeutendes Ereignis war die Krönung Wilhelms des Eroberers im Jahr 1066 – der Beginn einer bis heute fortgeführten Tradition. Alle britischen Monarchen wurden seither in der Westminster Abbey gekrönt, was ihre zentrale Rolle für die Monarchie unterstreicht.
1987 erkannte die UNESCO den universellen Wert der Abtei an und erklärte sie zum Weltkulturerbe – nicht nur wegen ihrer Architektur, sondern auch wegen ihrer historischen und kulturellen Bedeutung.
Das zeremonielle Herz der britischen Monarchie
Die Westminster Abbey ist nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch das zeremonielle Zentrum des Vereinigten Königreichs. Hier finden bedeutende Staatsereignisse statt – von Krönungen bis zu königlichen Hochzeiten wie die von Prinz William und Catherine Middleton im Jahr 2011 – sowie Beisetzungen wie jene von Königin Elizabeth, der Queen Mum.
Eines der ikonischsten Elemente ist der Krönungsstuhl (Coronation Chair), eines der ältesten noch genutzten Möbelstücke Europas. Bei Krönungen befindet sich darunter der „Stein des Schicksals“ – ein uraltes Symbol der schottischen Monarchie, das speziell für die Zeremonie nach Westminster gebracht wird.
Was bedeutet „Royal Peculiar“?
Ein weniger bekannter, aber faszinierender Aspekt der Westminster Abbey ist, dass sie ein sogenanntes „Royal Peculiar“ ist. Was bedeutet das? Dass sie nicht zu einer Diözese gehört und auch nicht der Autorität eines Bischofs oder Erzbischofs untersteht, wie es bei anglikanischen Kirchen sonst üblich ist. Stattdessen steht sie direkt unter der Autorität des britischen Monarchen.
Dieser Status geht auf die angelsächsische Zeit zurück, als einige Kirchen ihre Loyalität lieber dem König als einem lokalen Bischof zeigten. Heute hat diese Bezeichnung eher eine traditionelle und organisatorische Bedeutung, verleiht der Abtei aber eine besondere Autonomie innerhalb der kirchlichen Struktur Englands.
Dank dieses Status kann die Westminster Abbey ohne Zwischeninstanzen als religiöser, politischer und symbolischer Ort fungieren und so ihre einzigartige Rolle im nationalen Leben Großbritanniens noch stärker ausfüllen.
Ein Mausoleum großer Köpfe und historischer Persönlichkeiten
Die Westminster Abbey ist mehr als eine Kirche – sie ist ein nationales Pantheon der britischen Geschichte. Hier ruhen 17 Monarchen, darunter Elisabeth I. von England und Maria Stuart von Schottland – ironischerweise direkt gegenüber voneinander begraben. Auch Eduard der Bekenner, einer der meistverehrten Heiligen Englands, liegt hier begraben und zieht noch heute viele Pilger an.
Doch nicht nur Könige sind hier bestattet. Die Abtei beherbergt auch einige der brillantesten Köpfe der Menschheitsgeschichte: Isaac Newton, Charles Darwin und zuletzt Stephen Hawking wurden hier als Zeichen nationaler Anerkennung beigesetzt.
Nicht zu vergessen ist auch die berühmte Poets’ Corner, in der zahlreiche bedeutende Schriftsteller wie Geoffrey Chaucer, Charles Dickens, Rudyard Kipling, Jane Austen und viele mehr begraben oder geehrt sind.
Gotische Architektur in ihrer reinsten Form
Wenn du dich fragst, was die Westminster Abbey so besonders macht, darf ihre Architektur nicht fehlen. Sie ist ein Meisterwerk der englischen Gotik. Das gewaltige Hauptschiff – das höchste in ganz England –, die Fächergewölbe und die farbenfrohen Glasfenster schaffen eine unvergleichliche Atmosphäre. Du musst es selbst erleben.
Besonders beeindruckend ist die Kapelle Heinrichs VII., ein gotisches Juwel mit einem Fächergewölbe, das scheinbar vom Himmel herabhängt. Ebenso sehenswert sind der Hochaltar, der Chor, die kunstvoll gemeißelten Grabmäler und die Orgel, die große Zeremonien begleitet.
Die Westminster Abbey im kollektiven Gedächtnis
Dank ihrer zentralen Rolle in der britischen Geschichte war die Westminster Abbey Schauplatz zahlreicher Dokumentationen, Filme und literarischer Werke. Ihre gotische Silhouette ist unverwechselbar und wird oft als Symbol Londons dargestellt.
Tatsächlich brachte ihr die Erwähnung im berühmten Roman von Dan Brown, „Sakrileg“ („The Da Vinci Code“), mehr „Probleme“ als Ruhm ein. Da es sich um einen fiktiven Roman handelt, wurde die Abtei dort nicht korrekt dargestellt. Viele Fans besuchten Westminster in der Hoffnung, alles wie im Buch vorzufinden. Tausende waren überrascht, dass es nicht so war, und die Behörden veröffentlichten daraufhin Informationsmaterial, um Fiktion und Realität zu unterscheiden.
Finde selbst heraus, was die Westminster Abbey so besonders macht
Die Westminster Abbey ist weit mehr als nur eine Touristenattraktion – sie ist ein lebendiges Monument, das weiterhin britische Geschichte prägt. Ein Besuch ist die beste Möglichkeit, ihre symbolische Tiefe, künstlerische Pracht und spirituelle Bedeutung zu erleben. Wenn du eine Reise nach London planst und die berühmtesten Orte der Stadt entdecken willst, solltest du dir Tickets für die Westminster Abbey sichern. Wir freuen uns auf dich!